20-jähriges Jubiläum der Eisenbahnbrücke Brugg

Brugg - Schweiz

1996 wurde die neue Eisenbahnbrücke über die Aare bei Brugg (Schweiz) fertiggestellt. Sie ersetzt seither das Vorgängerobjekt von 1905, dessen aus Natursteinen gemauerte Pfeiler aber für den Neubau genutzt wurden, ertüchtigt mit Produkten der MC-Bauchemie.
Aus Anlass dieses 20-jährigen Ju-biläums lud die MC Schweiz am 19. Mai 2016 im Technopark Brugg zu einer Fachtagung ein, an der 40 planende Bauingenieure und Bauherrenvertreter teilnahmen. Nachdem in einer Ortsbegehung der tadellose Zustand der Brücke festgestellt wurde, sprachen drei Referenten über die Geschichte und den Bau der Brücke und über materialtechnologische Themen.
Neubau auf alten Pfeilern

Dipl.-Ing. Bruno Kuhn von der Firma Gerber + Partner Bauingenieure AG Windisch, der die Gesamtprojektleitung für den Neubau der Brücke über die Aare vor 20 Jahren innehatte, schilderte sehr detailliert die Planung und Umsetzung des damaligen Bauprojekts. Die zweispurige Stahlbrücke aus dem Jahre 1905 war Mitte der 1980er-Jahre aus Gründen der Lärmemissionen untragbar geworden. Aus einer Vielzahl von geprüften Varianten fiel der Entscheid auf eine durchlaufende Spannbeton-Hohlkasten-Konstruktion mit Schotterbett. Aus ästhetischen und denkmalpflegerischen Gründen sollten die aus Natursteinen gemauerten Pfeiler für den Neubau erhalten bleiben. Untersuchungen der Pfeiler und des Baugrundes ergaben, dass sowohl das über 100-jährige Mauerwerk als auch der Baugrund den erhöhten Lasten der neuen Brücke nicht standhalten würden. Der Baugrund wurde deshalb durch ein Jetgrouting-Verfahren verfestigt.

Nach der Begehung der Brücke informierten  Fachreferenten über das herausfordernde Bau- und Instandsetzungsprojekt vor über 20 Jahren.
Nach der Begehung der Brücke informierten Fachreferenten über das herausfordernde Bau- und Instandsetzungsprojekt vor über 20 Jahren.
© MC-Bauchemie 2016


Instandsetzung der Natursteinmauerwerkspfeiler

Die Instandsetzung der Natursteinmauerwerkspfeiler erfolgte mit Mörteln und Injektionsleimen der MC. Die ausgeräumten Fugen wurden zunächst mit einem Fugenmörtel neu verfugt und anschließend mit einem speziell witterungsbeständigen Produktsystem verschlossen. Anschließend wurde durch ein Bohrraster im Fugensystem der Injektionsleim hinter den neuen Fugenmörtel injiziert. Diese Maßnahme erhöhte die Tragfähigkeit des Bauwerks, erhielt aber auch die Elastizität der Fugen.
Dr. Andreas Zahn, Leiter Field of Expertise Masonry bei MC, nahm das Thema auf und ging auf die Funktionsweise von Mauerwerks-Tragwerken ein. Da Natursteine an sich viel zu hart sind, um durch Lasten oder thermische Effekte auftretende Verformungen selber aufzunehmen, muss das Fugenmaterial diese Funktion übernehmen. Es muss deshalb weich genug sein, gleichzeitig aber auch eine genügende Festigkeit aufweisen, um einen dauerhaften Verbund mit den Steinen zu erreichen. Aber auch auf die richtige mineralogische Zusammensetzung der Mauerwerksmörtel und Injektionsleime kommt es an, wenn Mauerwerke beständig vor chemischen Schädigungsmechanismen geschützt werden sollen.
Professor Eugen Brühwiler, der an der École polytechnique fédérale de Lausanneden Lehrstuhl für Erhalt und Sicherheit von Bestandsbauwerken innehat, sorgte mit einem Vortrag über (Brücken-)Baustoffe der Zukunft für den Abschluss der Fachveranstaltung.

  • Name

    20-jähriges Jubiläum der Eisenbahnbrücke Brugg

  • Land

    Brugg - Schweiz, 2020

  • Fields of Expertise

    Brücke

  • Kategorie

    Altbau & Mauerwerk

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