Denkmalgerechte Instandsetzung in Berlin

Berlin - Deutschland

Eines der bedeutendsten Kirchenensembles Deutschlands, die Gebäude der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Herzen Berlins, sind Mahnmal für den 2. Weltkrieg und ein Muss für jeden Berlintouristen. Bei der Instandsetzung der Kapelle mussten die optischen Bedürfnisse des Denkmalschutzes mit den technischen Notwendigkeiten einer regelkonformen Betoninstandsetzung verbunden werden. Ein Großteil der Kirchenruine ist in den 1950er-Jahren abgerissen und durch drei weitere Bauwerke von Egon Eiermann, einem der bedeutendsten deutschen Architekten der Nachkriegsmoderne, ergänzt worden. Zum Kirchenensemble gehören neben der Kirche auch der Glockenturm, das Foyer und die Kapelle. Es handelt sich bei Letzteren um Stahlskelettbauten, die mit Betonfertigteilen ausgefacht sind und die sich als technisch aufwendig und schwer instand zu halten erwiesen haben. Eine Sanierung war aber überfällig.
Anspruchsvolle Aufgabe

Mithilfe der Wüstenrot Stiftung ist das Teilprojekt der Sanierung der Kapelle, insbesondere der Fassade, von der Machbarkeitsstudie bis zur Beschlussreife im Jahr 2014 gebracht worden. Die Fassade besteht aus Betonwaben mit ca. 20.000 farbigen Dickgläsern eines französischen Glaskünstlers, allesamt Unikate, die aus Bruchglas in den Betonformen zusammengesetzt sind. Die Betonqualität des mittlerweile 50 Jahre alten Gebäudes war durch einen sehr inhomogenen Waschbeton mit Zuschlägen von bis zu 15mm gekennzeichnet und die Wabenkonstruktion selbst war durch eine sehr filigrane Geometrie mit zum Teil geneigten Einzelflächen geprägt.

Eine filigrane Arbeit war bei der denkmalgerechten Instandsetzung der Kapelle und der Fassade der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefragt.
Eine filigrane Arbeit war bei der denkmalgerechten Instandsetzung der Kapelle und der Fassade der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefragt.
© MC-Bauchemie 2017


Test- und Prüfphase

Anfang 2016 schrieb das Architekturbüro abd ewerien und obermann die Instandsetzung der Kapelle aus und formulierte folgende Anforderungen an das Instandsetzungssystem: Die Betonsichtigkeit sollte weitgehend erhalten bleiben, die Wasseraufnahme unterbunden bzw. reduziert werden, eine Karbonatisierungsbremse mit möglichst hohem sd-Wert enthalten und eine möglichst langanhaltende Schutzwirkung vorhanden sein. Außerdem sollte eine Bemusterung vor Ort erfolgen. MC-Vertriebsmitarbeiter Thomas Baumgartner und Oliver Krause, MC-Vertriebsleiter IN im Service-Center Berlin, schlugen einen Systemaufbau aus einer Hydrophobierung mit Emcephob WM und einem Schutz mit MC-Color Proof pro vor. Der Oberflächenschutz MC-Color Proof pro erfüllte alle gestellten Anforderungen deutlich. Der transparente Betonschutz, der wasserabweisend und trotzdem diffusionsfähig ist, verfügt über sehr hohe karbonatisierungsbremsende Eigenschaften. Außerdem ist das Produkt als OS B gemäß BASt-Listung geprüft und zugelassen. Alle Materialproben sind einer sogenannten Gewitterregenbeanspruchung mit rückwärtiger Durchfeuchtung in 50 Prüfzyklen durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung unterzogen worden. Ende Juni 2016 waren die Labortests abgeschlossen, mit einem eindeutigen Ergebnis: Der Systemaufbau der MC setzte sich als das technisch sicherste und optisch ansprechendste System durch.
Umsetzung

Die Applikationsarbeiten wurden anschließend durch die Instandsetzungsunternehmen A&M restore und Repenning + Sohn Bauwerkserhaltung aus Berlin umgesetzt und bis Herbst 2016 erfolgreich abgeschlossen. Bis zum Frühjahr 2017 sind dann auch alle anderen flankierenden Baumaßnahmen im Innenbereich abgeschlossen worden, sodass der normale Kirchenbetrieb nun wieder ungestört laufen kann.

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